In den vergangenen Wochen konnten wir beobachten, wie sich unser aller Präsenz in den digitalen Raum verlagerte und wie wir als Körper immer weniger aktiv wurden. Aus einer sozialen Notwendigkeit heraus sind wir im öffentlichen Raum nach und nach körperlich verschwunden. Aber genau das ist es, was das POKY – Institute of Contemporary Art ausmacht. POKY ist ein Körper im öffentlichen Raum — ein Hybrid aus Ausstellungsraum und Skulptur, ein physisches Volumen, ein Teil unserer analogen Erfahrungswelt.
Diesen bewusst offenen Definitionsraum lässt der Künstler Kriz Olbricht mit seiner Arbeit EDICOLA sichtbar werden. Dabei hinterfragt er sensibel die Grenzen und Bedeutungen der Formate Skulptur, Ausstellung, Ausstellungsraum, Architektur und wirft so kunstimmanente Fragen auf. Olbrichts Arbeiten, die meist erst im Dialog mit dem Ort der Präsentation entstehen, ergänzen, kommentieren und hinterfragen diesen.
POKY und die Skulptur des Künstlers verschmelzen zu einer neuen symbiotischen Skulptur im öffentlichen Raum, deren Elemente für den Zeitraum der Ausstellung in eine wechselseitige körperliche Abhängigkeit treten. Olbricht verbindet und erweitert Architektur, Skulptur und Umraum durch die subtile Geste eines architektonischen Details. Der Titel EDICOLA (ital.: Zeitungskiosk; kleines Bauwerk bzw. Stilelement) verweist zum einen auf Nischen, die häufig an Häuserecken zu finden sind als auch auf die Architektur POKYs. Der miniaturhafte freistehende Bau erinnert durch seine Form und Platzierung an einen Kiosk oder eine Art Kapsel. Innen und Außen können nur als Einheit wahrgenommen werden. Das Innere, welches meist die künstlerischen Arbeiten beherbergt, wird selbst zur Schau gestellt und bleibt während der Ausstellung erleuchtet aber geschlossen. Olbrichts Arbeit wandert vom Innen nach Außen und verweist somit auf diese immer präsente Dualität von Innen und Außen des POKY – Institute of Contemporary Art.
— Text: Julia Gerke
(INFO)
KRIZ OLBRICHT (*1986, Freiburg) lebt und arbeitet in Köln. Seine Arbeiten bewegen sich zwischen Malerei und Bildhauerei und konstituieren sich oftmals erst im ortspezifischen Kontext. Zu seiner künstlerischen Praxis zählen unter anderem auch Projekträume, wie barcelona (Freiburg, 2012–13). Derzeit ist er Teil des Kuratoriums der Simultanhalle (Köln). Unter Anderem erhielt er 2020 ein Stipendium der Stiftung Kunstfonds Bonn und 2018 ein Projektstipendium der Kunststiftung NRW.
Alle Bilder auf dieser Seite: ©2020 VG Bild-Kunst Bonn: Kriz Olbricht; Foto: Julia Gerke & Alina Röbke
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In den vergangenen Wochen konnten wir beobachten, wie sich unser aller Präsenz in den digitalen Raum verlagerte und wie wir als Körper immer weniger aktiv wurden. Aus einer sozialen Notwendigkeit heraus sind wir im öffentlichen Raum nach und nach körperlich verschwunden. Aber genau das ist es, was das POKY – Institute of Contemporary Art ausmacht. POKY ist ein Körper im öffentlichen Raum — ein Hybrid aus Ausstellungsraum und Skulptur, ein physisches Volumen, ein Teil unserer analogen Erfahrungswelt.
Diesen bewusst offenen Definitionsraum lässt der Künstler Kriz Olbricht mit seiner Arbeit EDICOLA sichtbar werden. Dabei hinterfragt er sensibel die Grenzen und Bedeutungen der Formate Skulptur, Ausstellung, Ausstellungsraum, Architektur und wirft so kunstimmanente Fragen auf. Olbrichts Arbeiten, die meist erst im Dialog mit dem Ort der Präsentation entstehen, ergänzen, kommentieren und hinterfragen diesen.
POKY und die Skulptur des Künstlers verschmelzen zu einer neuen symbiotischen Skulptur im öffentlichen Raum, deren Elemente für den Zeitraum der Ausstellung in eine wechselseitige körperliche Abhängigkeit treten. Olbricht verbindet und erweitert Architektur, Skulptur und Umraum durch die subtile Geste eines architektonischen Details. Der Titel EDICOLA (ital.: Zeitungskiosk; kleines Bauwerk bzw. Stilelement) verweist zum einen auf Nischen, die häufig an Häuserecken zu finden sind als auch auf die Architektur POKYs. Der miniaturhafte freistehende Bau erinnert durch seine Form und Platzierung an einen Kiosk oder eine Art Kapsel. Innen und Außen können nur als Einheit wahrgenommen werden. Das Innere, welches meist die künstlerischen Arbeiten beherbergt, wird selbst zur Schau gestellt und bleibt während der Ausstellung erleuchtet aber geschlossen. Olbrichts Arbeit wandert vom Innen nach Außen und verweist somit auf diese immer präsente Dualität von Innen und Außen des POKY – Institute of Contemporary Art.
— Text: Julia Gerke
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KRIZ OLBRICHT (*1986, Freiburg) lebt und arbeitet in Köln. Seine Arbeiten bewegen sich zwischen Malerei und Bildhauerei und konstituieren sich oftmals erst im ortspezifischen Kontext. Zu seiner künstlerischen Praxis zählen unter anderem auch Projekträume, wie barcelona (Freiburg, 2012–13). Derzeit ist er Teil des Kuratoriums der Simultanhalle (Köln). Unter Anderem erhielt er 2020 ein Stipendium der Stiftung Kunstfonds Bonn und 2018 ein Projektstipendium der Kunststiftung NRW.
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